
Wenn Leute behaupten, dass der Anbau von Cannabis eine komplizierte Angelegenheit ist, müssen wir etwas widersprechen. Klar, man könnte nun eine Wissenschaft aus den ganzen chemischen Prozessen.
Doch für einen Homegrower ist es weitaus wichtiger, sich auf die VIER ELEMENTE des Anbaues zu konzentrieren, die Cannabis am Ende braucht. Dann wissen wir auch, was man beim Innenanbau alles „herstellen“ muss. Die VIER ELEMENTE für einen erfolgreichen Grow:
- Licht(energie)
- Kohlendioxid (CO2)
- Wasser
- Nährstoffe
Easy, oder? Die Pflanze nimmt Kohlendioxid (CO2) aus der Luft auf. Wasser (samt Nährstoffen) gelangt über die Wurzeln in der Erde in die Pflanze. Lichtenergie von der Lampe wird über das Chlorophyll auf den Blättern „aufgenommen“. Durch chemische Prozesse in der Pflanze wird das alles in Zuckerbausteine verarbeitet. Daraus baut die Pflanze ihre Zellen. Sauerstoff (O2) wird über die Blätter als „Abfallprodukt“ abgegeben.
Für die Nerds die Gleichung: CO2 + Lichtenergie + Wasser + Nährstoffe → Zucker (sprich Zellulose) + O2
Was das für einen Homegrower heißt
Das Ziel für einen erfolgreichen Anbau ist es nun, diese vier Elemente möglichst optimal zu „verabreichen“, sodass die Pflanze wächst und gedeiht. Nun könnte man sich denken, dass gerade Punkte wie die Nährstoffe sehr kompliziert werden könnten! Mit der korrekten Vorbereitung wird man diese vier Elemente sehr schnell meistern können. Dazu bekommst du in diesem Kurs alle nötigen Tipps, Tools, Kaufempfehlungen und Lösungsvorschläge, so dass der erste Grow nicht zum Nervenzusammenbruch führt. Deswegen gehen wir mal die vier Elemente kurz durch…
Element 1: Licht
Cannabis braucht Licht zum Wachsen – wie jede andere Pflanze auch. Der Vorgang, bei dem das Licht in Energie zum Wachsen umgewandelt wird, nennt sich Photosynthese. Die Photosynthese ist quasi der „Stoffwechsel“ jeder Pflanze, so auch Cannabis. Dabei wird Lichtenergie mit Hilfe von Nährstoffen in chemische Energie umgewandelt. Diese wiederum nutzt die Pflanze, um ihre Zellen zu bauen.
Entscheidend dabei ist ein Stoff namens Chlorophyll. Dieser steckt in den Zellen und gibt der Pflanze ihre grüne Farbe – deswegen wird auch „Blattgrün“ genannt. In diesen Zellen findet die Photosynthese statt.
Je mehr „richtiges“ Licht die Pflanze bekommt, desto mehr Photosynthese kann sie betreiben und damit auch schneller und größer wachsen. Und je größer die Pflanze wächst, desto größere Buds kann sie später auch bilden. In der freien Natur sorgt die Sonne für das nötige Licht. Beim Indoor-Anbau muss man eine passende Grow Lampe kaufen, die speziell für Pflanzen entwickelt wurde.
Unser Tipp: In eine hochwertige Grow LED Lampe eines namhaften Herstellers investieren. Mehr dazu gibt es später im Kurs im Kapitel Equipment.
Element 2: Kohlendioxid (Luft)
Die Pflanzen brauchen Kohlendioxid (CO2) aus der Luft, um überhaupt Photosynthese zu betreiben und damit das Zellwachstum in Gang zu setzen. In der freien Natur bekommt die Pflanze genug CO2 aus der Frischluft. Beim Indoor-Anbau ist die Pflanze in einer geschlossenen Growbox, die mit Frischluft versorgt werden muss. Sonst würde das CO2 irgendwann verbraucht werden. Dazu muss man eine Abluft-Anlage in der Growbox installieren, mit der die Pflanze mit Frischluft versorgt wird.
Unser Tipp: Die Abluft-Anlage ausreichend dimensionieren. Mehr dazu gibt es später im Kurs im Kapitel Equipment.
Element 3: Wasser
Wasser ist das Medium aller Lebewesen auf der Erde. Die Cannabis-Pflanze nutzt Wasser als Träger für den Nährstoff-Transport. Die Pflanze nimmt das Wasser samt der darin gelösten Nährstoffe über die Wurzeln auf und transportiert es dahin, wo es gerade gebraucht wird. Sobald das Wasser seinen Zweck erfüllt hat, wird es über die Blätter verdunstet („herausgeschwitzt“). In der freien Natur sorgen der Regen oder naheliegende Gewässer für die Bewässerung.
Beim Indoor-Anbau muss man die Pflanze regelmäßig gießen. Doch nun kommt das erste Problem: Nicht jedes Leitungswasser in Deutschland eignet sich zur Bewässerung von Cannabis.
Je nach Wohngegend kann das Wasser zu viele Salze (beim mineralischen Anbau extrem wichtiger Faktor) und ein falsches Calcium-/Magnesium-Verhältnis haben. Dies würde schnell zu Nährstoffproblemen und schlechtem Wachstum sorgen. Wieviel Cal/Mag im Leitungswasser drin ist, lässt sich über die Messwerte des lokalen Wasserversorgers nachgucken.
Zum Glück lässt sich das Problem beheben: Man kann sogar mit sehr billigen Haushaltsprodukten das CalMag Verhältnis korrigieren und sich damit die Kosten für eine Osmoseanlage sparen! Dazu hat unser Kurs-Experte Fumu einen passenden Rechner gebaut!
Unser Tipp: Das Leitungswasser mit Fumu’s CalMag Rechner überprüfen und ggf. korrigieren. Mehr dazu gibt es später im Kurs im Kapitel Grow-Vorbereitungen.
Element 4: Nährstoffe
Cannabis braucht insgesamt 12 Nährstoffe zum Wachsen. Die Nährstoffe sind nichts anderes als chemische Elemente, die in „irgendwas“ gebunden sind. Das sind quasi die Rohstoffe, aus denen die Pflanze ihre (Zucker)-Bausteine herstellt.
Primäre Makro-Nährstoffe | Sekundäre Makro-Nährstoffe | Mikro-Nährstoffe |
---|---|---|
Stickstoff (N) | Calcium (Ca) | Eisen (Fe) |
Phosphor (P) | Schwefel (S) | Mangan (Mn) |
Kalium (K) | Magnesium (Mg) | Bor (B) |
Kupfer (Cu) | ||
Zink (Zn) | ||
Molybdän (Mo) |
Für optimales Wachstum bevorzugt Cannabis einen eigenen „Nährstoffmix“. Sprich die Nährstoffe müssen in einem bestimmten Mengenverhältnis zueinander vorhanden sein. Deshalb muss man stets zu Düngern greifen, die für Cannabis optimiert sind. Mit zunehmendem Wachstum verändert die Pflanze ihren Nährstoffbedarf. In der Wachstumsphase ist die Pflanze extrem hungrig nach Stickstoff. In der Blüte wird der Bedarf an Stickstoff heruntergefahren. Dafür wächst der Bedarf nach Phosphor. Deshalb gibt es separate Dünger für Wuchs und Blüte.
Unser Tipp: Niemals am Dünger und der Erde sparen! Lieber ein paar Euro mehr ausgeben und dafür keine Nährstoffprobleme riskieren. Hat man einmal das Bodenleben versaut, lässt es sich nur schwierig wiederherstellen. Mehr dazu später im Kapitel Equipment.