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Ein Wort zum Abschluss
Indoor Growguide: Mein Erster Grow
Lektion

Nach der Keimlingsphase und der Wachstumsphase unserer Cannabispflanze folgt die Blütephase. Unser Cannabis hört jetzt auf zu wachsen und konzentriert sich auf das Entwickeln der fetten Knospen, die wir bald als Belohnung unserer Arbeit erlernen können.

In der Blütephase kommen auf die Pflanzen (und den Grower) schon ein paar neue Herausforderungen hinzu. Die Pflanze braucht jetzt besonders viel Nährstoffe, hat einen hohen Bedarf an Licht, und auch die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit müssen gut kontrolliert werden, da sonst Schimmelbildung droht.

Aber keine Angst, alles stirbt kriegen wir in den Griff!

Die Blütephase kann je nach Sorte 6-12 Wochen dauern. Sativas brauchen in der Regel länger für die Blüte als Indicas.

Nach und nach wird die Pflanze beginnen sehr stark zu riechen. Wer an dieser Stelle immer noch ohne Aktivkohlefilter anbaut, dürfte spätestens jetzt seine Entscheidung treffen. Ab Blütewoche 2-3 entwickeln die Pflanzen nämlich in den Blüten auch Aromen und Wirkstoffe, an den Stellen, wo die weißen Härchen herauswachsen. Zu dem Zeitpunkt ist unsere Pflanze dann in Vollblüte.

Ab etwa der fünften Woche fangen die weißen Härchen (Stigmen genannt) an, sich braun zu verfärben. Dies ist ein Zeichen der zunehmenden Reife der Pflanze. Die Ernte wird jetzt nicht mehr lange auf sich warten lassen!

Was steht alles in der Blütephase an? Hier ein Überblick:

Blütephase-Checkliste:

  • Blüte-Lampe einsetzen/umschalten
  • Lichtzyklus auf 12/12h umstellen
  • Abstand zur Lampe täglich anpassen
  • Relative Luftfeuchtigkeit auf 30-50 % reduzieren
  • Auf Blüte-Dünger wechseln
  • Auf Schimmel & Schädlinge kontrollieren

Zum Ende der Blütephase:

  • Erntezeitpunkt bestimmen
  • Ernte einleiten

Beleuchtung

Je nachdem was für eine Lampe im Einsatz ist, muss man sie nun auf die Blütephase umstellen .

  • Eine Metallhalogenlampe (MHL) tauscht man gegen eine Natriumdampflampe (NDL) aus.
  • Bei einer LED-Lampe mit Schalter muss man nun den Blüte-Modus einschalten .
  • Bei einer Vollspektrum-LED darf man nichts umschalten.

Der Lichtzyklus wird auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt. Damit simuliert man die längeren Nächte im Herbst und die Pflanze geht in die Blüte.

Wichtig!  Für photoperiodisches Cannabis, das wir anbauen, ist die Umstellung der Lichtstunden auf 12/12 Voraussetzung, damit die Pflanzen überhaupt in die Blüte gehen! Würden wir das nicht tun, würde die Pflanze in der Wachstumsphase bleiben und es gäbe keine Ernte …

Der Abstand des Lichtes zur Pflanze muss weiterhin täglich angepasst werden. Die Pflanze wird je nach Sorte durch den Sog. Blüte-Stretch ordentlich eine Höhe anlegen.

Indicas haben meist einen 50-100 % Stretch, Sativas strecken sich bis zu 300 %. Bei Kreuzungen (Hybride) liegt der Stretch entsprechend irgendwo zwischen 100 und 300 %.

Einige Sorten könnten nun durchaus 5-10 cm am Tag wachsen!

Belüftung

In der Blüte ist eine gute Belüftung außerordentlich wichtig. Deshalb auf gute Abluft und Umluft achten, und frische Zuluft braucht unsere Pflanze jetzt auch mehr. Meist hat man die Belüftung in der Vegi runtergeregelt, nun sollte man diese etwas aufdrehen.

Der große Vorteil eines Aktiv-Kohle-Filters (AKF) in der Box wird jetzt enthüllt. Spätestens jetzt in der Blüte wird unsere Pflanze kräftig beginnen zu riechen . Ohne eine AKF würde wohl jetzt schon das ganze Haus stinken und evtl. Nachbarn sich über den Geruch wundern….

Temperatur/RLF

Die Temperatur in der Blüte sollte 26 °C nicht überschreiten . Bis zu 30 °C waren für die Wuchsphase noch ok, aber jetzt sollte man die Temperatur ggf. erhöhen. abwesend .

Die Luftfeuchtigkeit  muss auf 50 % gesenkt werden . Die RLF soll nie auf 70 % oder höher steigen, da sonst der AKF aussetzen und Geruch nicht mehr filtern kann. Eine zu hohe RLF bringt dann auch das Risiko von Schimmel mit sich.

Temperatur und RLF sollten täglich kontrolliert werden . Hilfreich ist es, wenn das Thermo-/Hygrometer auch Min/Max-Werte anzeigt. Damit kann man beurteilen, ob die Temperatur zwischen Tag und Nacht halbwegs stabil ist.

Ist nämlich der Temperatur-Unterschied zwischen Licht- und Dunkelphase zu hoch , kann der RLF zu stark ansteigen und Wasserablagerungen auf der Pflanze verursachen. Das führt zu akuter Schimmelgefahr !

pH/EC-Wert Kontrolle

Der pH- und EC-Wert des Wassers, des Düngemittels und des Mediums muss man kontrollieren und ggf. kontrollieren. korrigieren, ansonsten wird es zu Nährstoffproblemen kommen. Während die Akribische Kontrolle dieser Werte beim mineralischen Anbau Pflicht ist, sind der pH-Wert und der EC beim organischen Anbau jedoch nicht so wichtig.

Bewässerung

Bei der Bewässerung in der Blütephase halten wir uns am besten an die bewährte Methode bzw. die „1/3 Regel“. Da kann man dann kaum etwas falsch machen.

Unser Cannabis wird jetzt eine Menge Wasser benötigen. Zur Mitte der Blüte werden die Pflanzen enorm durstig, danach fällt der Durst wieder ab. Deshalb sollte man nun öfter nachwiegen als sonst.

Düngung

Wann man mit Blütendünger anfängt, hängt vom jeweiligen Dünger ab. Da: Schema des Herstellers beachten!

Mineralisch:  Bei den meisten Düngern wird in den ersten zwei Wochen nach der Lichtumstellung die normale Wuchsdüngung fortgesetzt. Erst danach geht man auf die Blütedüngung über. Die Stoffwechselprozesse der Pflanze gehen nämlich erst 1-2 Wochen nach der Lichtumstellung in den „Blüte-Modus“ über.

Organisch : Dünger Umstellung ggf. gleich mit dem ersten Gießen nach der Lichtumstellung. Siehe Schema BioBizz

Um mit Blütedüngung anzufangen, wechselte man meist von Wuchs auf Blüte-Dünger . Hier gibt es aber Ausnahmen: Bei manchen Düngern, wie bei BioBizz wird der Wuchsdünger nicht abgesetzt. Weiterhin sollte man beim Umstellen auf Blütendünger beim selben Düngehersteller bleiben.

In der Regel erhöht man mit fortgeschrittener Blütephase die Dosis. Hier am besten wieder nach dem Düngeschema des Herstellers gehen.

Regelmäßige Kontrolle

Mit zunehmender Blütenbildung muss man öfter nach Schimmel und Schädlingen Ausschau halten. Gerade an den Blüten und an den Stellen, wo sich viele Teile der Pflanzen berühren, können sich Schimmelpilze bilden, fällt sich dort Wassertropfen ablagern.

Erntezeitpunkt bestimmen

Am Ende der Blütephase, wenn die Ernte nicht mehr fern ist, beginnt die Pflanze zu herbsteln . Die Blätter werden gelb und fallen oft auch ab. Keine Sorge, das ist völlig normal!

Jetzt nimmt man ein Taschenmikroskop oder eine Lupe und kontrolliert die Verfärbung der Trichome, um den besten Erntezeitpunkt zu bestimmen.

Nach einem erfolgreichen Grow kann man dann endlich ernten!