Kursinhalt
Ein Wort zum Abschluss
Indoor Growguide: Mein Erster Grow
Lektion

EC steht für Electrical Conductivity (deutsch: elektrische Leitfähigkeit) und drückt den Salzgehalt eines Stoffes aus. Die Pflanzennährstoffe bestehen aus im Wasser gelösten Salzen (Anionen und Kationen). Diese leiten Strom im Wasser. Je höher ihre Konzentration im Medium, desto leitfähiger ist es.

Gute Nachricht für organische Anbauer

Beim organischen Anbau muss sich hier kaum bzw. nur wenig um den EC-Wert in der Erde kümmern. Man muss lediglich EC-Wert des Leitungswassers wissen und ggf. anpassen.

Der Grund dafür ist, dass wir beim organischen Grow Nährstoffe nicht direkt zugeben. Beim organischen Anbau werden organische Bestandteile von Mikroorganismen in der Erde aufgenommen.

Über einen Zeitraum produzieren diese dann daraus Nährstoffe in einer für die Pflanzen verwertbaren Form.

Für den EC-Wert von Gießwasser empfiehlt BioBizz einen etwa 0,2 bis 0,4. In der Praxis ist bei uns selbst ein EC von 0,7 aber kein Problem.

Info: In der Praxis kann man den EC beim organischen Grow so gar nicht effektiv messen. Denn viele der Salze sind noch gar nicht in aufnahmefähiger Form im Substrat und damit keinen Einfluss auf die Pflanze

EC-Wert Messung

Für die Messung werden EC-Meter Messgeräte verwendet. Diese zeigen den Messwert in Millisiemens pro Zentimeter (mS/cm) oder Mikrosiemens pro Zentimeter (μS/cm) an. Meist wird das „cm“ am Messgerät aus Platzgründen weggelassen. Es gibt auch andere Einheiten wie TDS oder PPM, die in anderen Ländern verbreitet sind. Da sollte man darauf achten, die Umrechnung am Gerät korrekt einzustellen.

Durch die Messung des EC-Wertes bekommt man demnach eine Einschätzung über die Nährstoffkonzentration in einer Nährlösung oder in der Grow-Erde. Ein zu niedriger EC-Wert deutet auf einen niedrigen Nährstoffgehalt hin, wodurch eine Unterdüngung entstehen kann. Ein zu hoher EC-Wert kann schnell eine Überdüngung bzw. eine Übersalzung verursachen.

Beispiele für typische Lösungen:

  • Destilliertes Wasser: 0,00005mS
  • Leitungswasser: ca. 0,3-0,7mS (Schwankungen je nach Gegend)
  • Meerwasser: ca. 50mS

EC-Wert beim mineralischen Anbau

Warum interessiert uns der EC-Wert beim mineralischen Anbau? Die Antwort hierauf ist, dass ein optimaler EC-Wert wichtig für das gesunde Wachstum unserer Pflanzen ist.

Die Nährstoffe liegen in der Form von Salzen vor. Doch wenn man zu viele Salze in der Erde hat, resultiert dies in Übersalzung bzw. Überdüngung. Der resultierende Nährstoffüberschuss stresst die Pflanze und sie bekommt Probleme, da sich nicht alles auf einmal verarbeiten oder sog. Nährstoff-Lockouts bekommt. Die Salze lagern sich in den Blättern ab, die Blätter beginnen zu welken, trocknen aus und sterben schließlich ab.

Es kann auch das Gegenteil eintreten. Sind zu wenig Salze bzw. Nährstoffe in der Erde enthalten, kann die Pflanze schnell an Nährstoffmangel leiden und ihr Wachstum stoppen. Ein typisches Problem: Hat das Wasser zu wenig Calcium und Magnesium (durch den EC-Wert erkennbar), wird die Pflanze schnell Mängel bekommen. Denn die meisten Dünger sind auf mineralhaltiges Leitungswasser ausgelegt und enthalten mit Absicht nicht zu viel Calcium/Magnesium.

Beim Grow sind es drei Komponenten, die am Ende zum Salzgehalt in der Erde beitragen:

  • Wasser: Je nachdem welches Wasser man zum Gießen hernimmt, sind schon Salze (Mineralien) enthalten. Sind zu viele Salze wie Calcium, Magnesium, Natrium, Chlorid usw. enthalten, können sie die Erde nach und nach übersalzen. Sind zu wenig Salze enthalten, können Mängel entstehen
  • Dünger: Sobald man Dünger zum Wasser beimischt und der Pflanze gibt, erhöht dies auch den Salzgehalt. Sprich, wenn man zu viel Dünger nimmt, übersalzt man die Erde. Wenn man zu wenig düngt, wird die Pflanze Mängel erleiden
  • Erde: Je nach Nährstoff-Zusammensetzung, Nährstoff-„Qualität“ und je nachdem für wie viele Wochen die Erde vorgedüngt ist, sind dort Salze enthalten. Zu stark vorgedüngte Erde oder minderwertige chemische Formen von Nährstoffen können die Pflanze übersalzen. Hinzu kommen dann auch die Salze vom Gießwasser und Dünger. Hier ist eine hochwertige Erde absolute Pflicht