
Die Luft kann je nach Temperatur eine gewisse Menge Wasser aufnehmen. Die Luftfeuchtigkeit, die man dann in der Growbox hat, sagt also aus, wie viele Wasserteilchen in der Luft enthalten sind. Dabei kann man die Luftfeuchtigkeit auf zwei Weisen ausdrücken: absolut und relativ.
Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viele Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft (g/m³) enthalten sind. Die relative Luftfeuchtigkeit (RLF) gibt an, wie viel Prozent der Luft aus Wasserteilchen besteht.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Es kommt ein wichtiger Faktor hinzu: Je kühler die Luft ist, desto weniger Wasser kann sie aufnehmen. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie speichern. Sprich …
… die Luftfeuchtigkeit hängt sehr stark mit der Temperatur zusammen!
Es gilt also immer sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit voneinander zu betrachten. Dieses Video macht das Ganze etwas einfacher verständlich.
Einfluss auf die Pflanze
Die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum hat Einfluss darauf, wie viel Wasser über die Blätter verdunstet werden kann.
Dieses Wasser kommt über die Wurzeln aus der Erde. Das Wasser ist im Prinzip das als Transportmittel für die darin gelösten Nährstoffe.
Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann die Pflanze kein Wasser mehr über ihre Blätter an die Umgebung abgeben.
Es kommt quasi zum Stau: Kommt das Wasser oben nicht raus, kann kein neues Wasser unten reinkommen. Damit kommen auch keine Nährstoffe mehr hoch. Die Pflanze wird schnell Mangelerscheinungen zeigen.
Durch die hohe Luftfeuchte können sich Wasserablagerungen an den Pflanzen bilden und damit Schimmel entstehen lassen.
Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, wird das Wasser zu schnell über die Blätter abgegeben. Gleichzeitig wird auch mehr Wasser aus der Erde gezogen, sodass diese schneller austrocknet. Sprich, man muss öfter und mehr gießen. Dabei droht die Pflanze zu vertrocknen, falls man mit dem Gießen nicht hinterherkommt.
Gleichzeitig kann es zu Überdüngungserscheinungen kommen. Mehr Wasseraufnahme bedeutet auch mehr Nährstoffe, da sie chemisch in Wasser gelöst sind. Das kann schnell zu viel für die Pflanze werden, vor allem bei vorgedüngten Erden. So bekommt man bei zu trockener Luft schnell Überdüngungserscheinungen.
Luftfeuchtigkeit je nach Phase
Damit die Cannabis-Pflanze wächst und gedeiht, muss man die Luftfeuchtigkeit samt Temperatur im Auge behalten. Je nach Phase gibt es jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen herum.
Wir unterteilen den Cannabis Grow in zwei Phasen: in Wachstumsphase (inkl. Keimung & Anzucht) und Blütephase (inkl. Ernte-Einleitung). Hinzu kommt auch die Trocknung, bei der die RLF ebenfalls eine Rolle spielt.
Am Anfang der Wachstumsphase ist die Pflanze noch klein und verdunstet kaum Wasser. Auch die Schimmelgefahr ist niedrig. Deswegen ist eine RLF bis zu 70 % kein Problem.
In der Blütephase wird die Pflanze größer und muss mehr Wasser verdunsten. Gleichzeitig wird sie anfälliger für Schimmel. Deswegen muss die RLF dann auf unter 50 % runter.
Zur Ernte muss man die RLF idealerweise unter 30% bekommen. Das macht die spätere Trocknung der Buds weitaus einfacher.
Phase | Temperatur | Luftfeuchtigkeit |
---|---|---|
Keim- & Anzuchtphase | 23 bis 26°C | 40 bis 60 % |
Wachstumsphase | 20 bis 30°C | 40 bis 70 % |
Blütephase | 18 bis 26°C | 40 bis 50 % |
Ende der Blütephase | 18 bis 26°C | < 40 % |
Temperaturunterschied zwischen Licht und Dunkelphase | maximal 8°C |