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Ein Wort zum Abschluss
Indoor Growguide: Mein Erster Grow
Lektion

Genauso wie in der Wachstumsphase braucht unser Cannabis in der Blütephase Wasser. Eigentlich wässern wir auch in der Blüte auf die gleiche Weise, wie wir es in der Wachstumsphase gelernt haben. Der Unterschied besteht darin, dass unsere ausgewachsenen und kräftig blühenden Pflanzen viel mehr Wasser als z. B. am Anfang der Wachstumsphase brauchen.

Checkliste Bewässerung:

  • Zeitpunkt fürs Gießen bestimmen
  • Wasser vorbereiten
  • Wie man gießt
  • Weitere Tipps zum Gießen

Wie oft in der Blüte gießen?

Wie oft wir unsere Pflanze gießen müssen, hängt genau vom Wachstum verschiedener Faktoren ab. Die Größe der Pflanzen und Töpfe spielt z. B. eine Rolle oder die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit in der Growbox. Für die Blüte haben wir unser Licht auf maximale Stärke eingestellt bzw. unsere Lampe näher an die Pflanzen gebracht. Dies erhöht natürlich auch den Wasserbedarf.

Faustregel Bewässern

Wie auch schon in der Wachstumsphase gilt:

Man gießt, sobald die Erde trocken ist und das Wasser im Topf (fast) komplett aufgebraucht ist. 

Wie oft genau kann zwar variieren, jedoch gießt man in der Regel ein paar Mal (2-3x) die Woche.

Wie man den richtigen Zeitpunkt zum Gießen findet: Pflanzen im Topf wiegen

Man braucht:

  • Waage (nicht zwingend, aber für Growanfänger hilfreich)

Nach jedem vollständigen Gießen (sobald etwas Wasser unten am Topf rausfließt, normalerweise dann, wenn man etwa 1/3 des Topfvolumens gegossen hat) notiert man sich das Gewicht des Topfes mit der Pflanze. So bekommen wir das maximale Gewicht der Pflanze im Topf, wenn sie gut bewässert ist.

Zum Feststellen, ob es Zeit zum Wässern ist, muss man mit dem Finger die Erdoberfläche prüfen. Ist die Erde sehr trocken, wiegt man wieder das Gewicht des Topfes.

Faustregel: Wenn das Gewicht jetzt nur ein 1⁄3 des gewässerten Topfes ist, kann man gießen.

Tipp: Für Growanfänger ist eine Waage (Küchenwaage) hier sehr hilfreich. Mit der Zeit wird man jedoch schnell ein Gefühl für das Gewicht der Töpfe mit den Pflanzen bekommen. Dann braucht man dann die Waage nicht mehr.

Grundsätzlich : Es ist immer besser, eher weniger oft , aber dann bei jedem Bewässern mehr zu gießen , als zu oft und dann mit zu wenig Wasser. Cannabis mag Trockenphasen zwischen den Wässerungen . Damit vermeidet man Überwässerung und Wurzelfäule.

Wasser vorbereiten

Mann braucht:

  • Plastikeimer
  • Gartensprüher/Drucksprüher
  • Ggf. Heizstab
  • pH bzw. EC-Wert Messgerät
  • Ggf. Dünger und Düngezusätze (CalMag o.ä.)

Zur Vorbereitung des Gießwassers sind beim mineralischen Anbau der pH-Wert und der EC-Wert des Wassers besonders wichtig. Aber auch beim organischen Grow spielen diese Werte eine Rolle. (In der Lektion Grundlagen:Bewässerung erfährt man mehr darüber.)

Wie viel Wasser der Mensch benötigt, hängt in erster Linie von der Anzahl der Pflanzen ab.

Tipp:  Die in-etwa benötigte Wassermenge für alle Pflanzen kann man so berechnen:  Anzahl der Töpfe x Volumen in Liter / 3  

Immer kaltes Leitungswasser zapfen und vor der Benutzung ausgasen lassen. Dazu kann man das Wasser offen in einem sauberen Eimer über Nacht stehen lassen.

Wasser auf Zimmertemperatur  bringen. Ist das Wasser zu kalt, kann man es auf eine bzw. in der Nähe einer Heizung stellen oder man kann einen Heizstab verwenden.

Jetzt kann man auch CalMag oder andere Zusätze angeben. Danach ggf. Dünger dazugeben. (Siehe nächste Lektion Düngen ).

Wichtig : Dünger sollte man immer frisch anmischen. Düngelösung nicht fürs nächste Düngen aufheben.

Gießen

Mann braucht:

  • Gartensprüher bzw. Drucksprüher (optimal)
  • Gießkanne (geht auch)
  • ph bzw. EC-Wert Messgerät (falls man den Abfluss kontrollieren will)
  • Waage (falls man Pflanze nach dem Wässern wiegen will)

Vorgehen:

Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist wie beim Wachstum am Anfang der Lichtphase .

Jetzt kann es schon einmal vorkommen, dass die Erde extrem trocken ist, sodass sie Wasser sehr schlecht aufnimmt. In einem solchen Fall sollte man erst einmal die Oberfläche mit einem Drucksprüher anfeuchten und dann ein paar Minuten warten. Wenn man dann gießt, wird Wasser viel besser von der Erde aufgenommen.

Nicht alles auf einmal reinkippen , sondern immer in kleine Etappen gießen . Geben Sie immer eine kleinere Portion Wasser und warten Sie vor dem nächsten Schluck ein paar Minuten. Das wiederholt man dann 3-5x für jeden Topf. Geht man so vor, absorbiert die Erde das Wasser optimal und es gibt keine Staunässe und Trockenstellen.

Beim Gießen beachten, dass man gerade über die gesamte Oberfläche gibt. Auch die Ecken nicht vergessen. Mit einem Druckgartensprüher mit Stiel geht das Wässern am besten. Ansonsten fällt man eine Gießkanne o.ä. ein ganz besonders vorsichtig vorgehen und das Wasser langsam verteilen.

Wie viel Wasser braucht man zum Gießen? Die 1⁄3 Regel

Wie viel Wasser wir gießen, hängt u.a. davon ab, ob wir mineralisch oder organisch anbauen.

Beim mineralischen Anbau  gießt man bis etwa 20 % der Gießmenge unten am Topf heraus. In der Regel gilt, wenn man ungefähr 1⁄3 des Topfvolumens Wasser zur Verfügung hat. Dann ist die Erde meist auch voll gesättigt.

Beim organischen Anbau soll man keinen Abfluss jedoch am besten vermeiden bzw. man hört auf mit Gießen, sobald unten am Topf Wasser ausläuft. Wir wollen nämlich beim organischen Anbau unser wertvolles Bodenleben nicht aus der Erde spülen.

Wichtig: Gießwasser nicht fürs nächste Gießen aufheben. Bleibt Wasser über, kann man es für Zimmerpflanzen verwenden oder sonst einfach wegschütten. 

Auch wichtig: Das Wasser, das sich jetzt im Untersetzer gesammelt hat, nicht zum Gießen wiederverwenden. Weiterhin sollen die Pflanzen auch niemals im Abfluss stehen gelassen werden. Abfluss wegschütten oder bei Bedarf für EC-Wert oder ph-Wert Kontrolle verwenden.

Bei Bedarf kann man jetzt die gegossene Pflanze im Topf wieder wiegen und das Gewicht fürs nächste Gießen notieren.

Weitere Tipps

Auch in der Blütephase kann der Wasserbedarf unserer Pflanzen variieren. Beispielweise können höhere Temperaturen oder niedrigere Luftfeuchtigkeit unsere Pflanzen dauerhaft machen. Sprich, wie oft man gießen muss, bleibt nicht immer gleich.

Deshalb ist es wichtig, dass man nicht „nach Plan“ wässert, sondern wirklich immer dann, wenn die Pflanzen es benötigen.  Mit der oben beschriebenen Methode hat man jedoch alles im Griff.

Wenn man Pflanzen bewässert, sollte man natürlich auch die Anzeichen für Über- und Unterwässerung erkennen können. Auf unserem Blog zur Über- und Unterwässerung kann man alles darüber erfahren.